Arbeitskreis Wasserpflanzen e.V. – Regionalgruppe Bayern-Süd






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27.01.2024



Treffen der Regionalgruppe Bayern-Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen: Wasserpflanzen-Ratsch

Begrüßung und Allgemeines

Regionalgruppenleiter Jörg Corell begrüßt die an diesem Bahn-Streik-Wochenende doch ziemlich überschaubare Zahl an Besuchern des ersten Treffens 2024.

Er berichtet über die vor kurzem stattgefundene Jahreshauptversammlung des AK Wasserpflanzen e.V., auf der sich ein Nachfolger für die Redaktion der zuletzt nicht erschienenen Zeitschrift AquaPlanta gefunden hat. Die nächste Ausgabe ist derzeit in Vorbereitung. Zudem soll die Satzung der Dachorganisation geändert werden. So sollen beispielsweise die Kassen der Regionalgruppen offengelegt werden.

AKW-Jahrestagung am 19. und 20. Oktober 2024

Stolz berichtet Corell auch über die relativ spontane Entscheidung, die Jahrestagung des Arbeitskreises im Oktober in Dachau stattfinden zu lassen. Im Vorfeld hatte sich noch keine Regionalgruppe bereiterklärt, die Veranstaltung auszurichten. So wurde kurz vor Weihnachten nicht nur der Schützensaal in der Gaststätte „Drei Rosen“ in Dachau als Veranstaltungsort klargemacht, sondern auch die Referenten für das zweitägige Vortragsprogramm! Besucher der kostenfreien Veranstaltung können sich auf Referenten wie Bernd Kaufmann oder Jochen Degrell, sowie viele andere freuen! Pflanzenversteigerung und Tombola mit tollen Preisen inklusive! Wer mag, für den beginnt das Mammut-Wochenende auch schon am Freitag dem 18. Oktober mit einem Vortrag bei den Aquarienfreunden Dachau/Karlsfeld aus der Reihe „Sehenswerte Aquarien“. Vereinsfreund Volker Friemert stellt hier wieder ein Aquarium/einen Zoo in Deutschland vor, der einen Besuch wert ist.

Pflanzen-Ratsch

Nach diesen tollen Nachrichten folgte heute statt einem Vortrag eine Diskussion über Themen rund um Wasserpflanzen. Besser gesagt, über die zuletzt bei den zwei Referenten aufgetretenen Probleme.

Aquarium von Hans-Jochen Frank

Hans Jochen Frank, seines Zeichens stets zuverlässiger Lieferant von zahlreichen Beuteln mit vielfältigen Wasserpflanzen für das Pflanzen-Lotto des Arbeitskreises, berichtete uns über die plötzlich bei ihm aufgetretene Pflanzen-Seuche über Pflanzengattungen hinweg, die ihn über ein Jahr beschäftigte. Seine Anubias zeigte weiße Flecken, bei Hygrophila fehlte die satt grüne Farbe. Bei E. tenellus bildeten sich keine Ableger mehr, sogar das Hornkraut, dass er 15 Jahre ohne Probleme gehalten hatte, zeigte kein Wachstum mehr. Seine mit Moos bewachsene Rückwand blieb dagegen von allem verschont.

Mit Mulmsauger und Pflanzen aus seinen Emers-Kulturen, sowie dazugekauften Pflanzen wie Hornblatt, ging Jochen ans Werk, um seinem Wohnzimmer-Aquarium einen Neustart zu ermöglichen. Die Wertverluste zuvor wegen der zum Teil seltenen Pflanzen, die er dann nicht mehr einsetzen konnte, waren allerdings immens.

Gegenfragen aus dem Publikum, zum Beispiel nach den Wasserwerten, wehrte Jochen leicht schmunzelnd ab, da er mit 2/3 Osmose- und 1/3 Leitungswasser bei seinen Pflanzen jahrelang und langjährig erprobten Düngemengen bisher derartige Probleme nicht kannte.

Jörg Corells Becken

Jörg Corell trug selbst mit zwei Becken zwei verschiedene Probleme bei. Sein ebenfalls im Wohnzimmer als Blickfang eingerichtetes Becken zeigte erste Spuren von Schleim auf der Oberfläche, den er mit einem Skimmer zu bekämpfen versuchte. Bald darauf begannen punktuell auf der Scheibe Algen zu wachsen, denen er nur mit feiner Stahlwolle zu Leibe rücken konnte.

Messwerte der Reagenzien seines Wasserchemie-Koffers ergaben einen pH von 8,5 und eine KH von 14-15. Mithilfe eines täglichen Wasserwechsels von 10 Litern mit Osmosewasser unter Zugabe von Eichenextrakt brachte er das Wasser wieder auf neutralen pH mit einer KH von 4. Den zuvor hohen pH konnte er sich aber nicht erklären.

Ein weiteres Rätsel stellt für ihn ein Becken dar, das er zu einer Messe mitgenommen hatte. Er hatte hier Steine ausschließlich mit Moosen wie Java- und Christmas- und Stringymoos bepflanzt. Wieder von der Messe zurück wurden das Java- und das Christmasmoos im Inneren plötzlich gelb und starben ab. Das Stringymoos außenherum dagegen wächst, ja, wuchert geradezu und hat eine satte grüne Farbe.

Hier herrschte bei den Wasserpflanzen-Freunden auch relative Ratlosigkeit, da Moos eigentlich sehr genügsam ist, und Parameter wie Wuchsdichte normalerweise keine Rolle spielt.

Pflanzenlotto

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl des Treffens mit nur acht Leuten wurde auf das Pflanzenlotto mit den 400 Los-Chips verzichtet und die rund 20 Beutel mit Wasserpflanzen wie Echinodorus „Digital Art“ oder Ludwigia „Rubin“ wechselten durch Spendenabgabe von 1 € pro Beutel an die Arbeitskreis-Kasse den Besitzer. Vielen Dank an Jörg Corell, der Wasserpflanzen-Spenden von Jochen Degrell aus Baden-Württemberg dabei hatte, sowie natürlich Hans-Jochen Frank!

Stephan Mitschik



28. Januar 2023



Der Regionalgruppe ins Aquarium geschaut

Begrüßung

Die Regionalgruppe Bayern Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen hatte bei ihrem Treffen am 28. Januar 2023 gleich mehrere Premieren: Zum Einen stand gleich zu Beginn nach der Begrüßung des kommissarischen Leiters Jörg Corell die Frage im Raum, ob sich ein Freiwilliger findet, der die Leitung der Regionalgruppe übernehmen mag. Nach dem Rückzug des bisherigen RG-Leiters Walter Mißbichler hatte sich Jörg Corell zur vorübergehenden Leitung bereiterklärt, wurde nun aber offiziell als neuer Chef durch eine informelle Abstimmung bestätigt.

Die fünfzehn Anwesenden an diesem Samstagmittag hatten sich zudem erstmals in der neuen Versammlungsstätte, dem Gasthof „Drei Rosen“ in Dachau, eingefunden, nachdem der traditionelle Treffpunkt in der „Amperlust“ in Esting nicht mehr zur Verfügung stand.

Für die Präsentation der Bilder und Videos von sieben Wasserpflanzenfreunden kam schließlich die neue Leinwand zum Einsatz, da die bisherige doch schon ziemlich in die Jahre gekommen war.

Präsentation der Aquarien

Zunächst stellte Thorsten Stache sein 2014 eingerichtetes 300-Liter-Aquarium vor, dass er gebraucht in Nürnberg gekauft hatte. Mit seinen Maßen von 1m x 50cm x 60 cm fungiert es in seinem Wohnzimmer als Raumteiler. Eine Profilux-Beleuchtung, die computergesteuert funktioniert, simuliert alle Tageszeiten inklusive Mondlicht. Auf ähnliche Weise wird sowohl der pH-Werts als auch die CO2-Abschaltung gesteuert.

Eine Besonderheit seines Aquariums stellt die 12 cm hohe Quarzit-Terrasse dar, die er im leeren Aquarium befestigte, bevor er es mit schwarzem Basaltsplit befüllte. Die Bodengrundheizung (in Schleifen verlegtes Kabel) stellte sich im Nachhinein allerdings als Problem beim Umsetzen von tief wurzelnden Pflanzen heraus, da man immer Gefahr lief, mit der Pflanze auch das Kabel herauszuziehen. Gedüngt wird das Pflanzenaquarium mit einem selbstgemixten Spurenelemente- und NPK-Dünger.

Der Pflanzenbesatz wechselt ständig, da Thorsten natürlich immer bei unserem Pflanzenlotto mitmacht und die gewonnen „Schützlinge“ irgendwo unterbringen muss. Aktuell sind es Pflanzen der Gattungen Rotala (macranda und rotundifolia), Alternanthera, Heteranthera, Aponogeton (crispus, undulatus), Helanthium, Schismatoglottis und prächtige Solitärpflanzen wie die Nymphea (lotus ‚rot‘). Heimlicher Liebling ist Barclaya longifolia (spec. ‚Kambodscha‘), die immer wieder Blüten an die Wasseroberfläche schiebt.

 

Als nächstes wurde den Besuchern ein mehrere Meter langes Bachbecken vorgestellt, das Albert Schmid aus Landshut mit Osmosewasser betreibt und das als Bodengrund Sand aus dem Bayerischen Wald hat. Ohne Dünger wachsen dort Javamoos, verschiedene Cryptocorynen, Simse und Heteranthera. Bei einer Wasser-Gesamthärte von 2 kommt es hier zu gigantischem Pflanzenwuchs, der regelmäßig im Zaum gehalten werden muss.

 

Hans-Jochen Frank ist der dritte Referent dieses abwechslungsreichen Samstagmittags, der uns durch die komplette Neueinrichtung seines Aquariums letztes Jahr mitnimmt. Das Meterbecken mit einer Höhe und Breite von 50 Zentimetern ist mit einem Zajac-Bodenfluter über festgeklemmte Heizkabel versehen, die LED-Lichtsteuerung sorgt für natürliches Tageslicht. Den Filterauslauf des externen Filters hat Jochen mit einem Schwamm versehen, damit grobe Partikel gleich im Schwamm hängenbleiben. Dieser hält dann allerdings nur einen Monat, bevor er erneuert werden muss. Er zeigte uns in seiner Präsentation auch Tricks bei der Planung der Bepflanzung. Um das Muster vorzuzeichnen, wie er die Pflanzen anordnen will, hat er in den nur feuchten Kies Zahnstocher gesteckt. Zur Begrünung der Hinterwand mit Javamoos nutzte Jochen ein Gitter mit Saugnäpfen, auf das er das Moos mithilfe eines Haarnetzes fixiert. Er konnte beobachten, dass seine Kaiser-Tetra das Moos zur Revierbildung nutzten, ein guter Nebeneffekt. Auch bei seinen Wasserpflanzen hatte Frank Kurioses zu berichten: Nymphaea glomeratum beispielsweise blühte nur im Dunkeln, und selbst das nur kurz – ein Urlaub zu dieser Zeit wäre wirklich eine Schande gewesen! Die 5cm große weiße Blüte ist es aber wert, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Zudem fiel Jochen auf, dass N. glomeratum auf die Bildung von Schwimmblättern an der Oberfläche verzichtet hatte.

Tolle Effekte lassen sich auch durch die Gruppierung von verschiedenfarbigen Blättern erzielen: Cryptocoryne wendtii tropica braun und Cryptocoryne huderoi mit ihren grünen Blättern sind schön anzuschauen. Das trifft auch für Nymphaea micrantha zu, die dreifarbige Blätter (braun-grün-rot) besitzt. Der Referent konnte allerdings auch von Problemen mit manchen Pflanzen bezüglich des Besatzes berichten. Seinen Micrantheum- und Glossostigma-Pflanzen wurden den Amano-Garnelen die Blätter abgezupft, und zerfetzte Stängel übriggelassen.

 

Stefan Rohland zeigte uns seine zwei Wohnzimmer-Aquarien, in denen er neben Rotala rotundifolia und Wassernabel verschiedene Anubias-Arten hält.

 

Auch Regionalgruppenleiter Jörg Corell stellte kurz sein 60er- Becken vor, das er mit Osmosewasser betreibt und mit Dennerle-Salzen auf 340 bis 350 µS aufsalzt.

 

Als krönenden Abschluss zeigte uns ein Wasserpflanzen-Freund noch sein Wohnzimmer-Palludarium, dessen Daten schon beeindruckend sind: auf 4 Metern Länge sind über sieben Zentner Granit tropische Pflanzen verteilt, diverse Amphibien, wie Pfeilgiftfrösche erfreuen sich an der Vielfalt an Moosen und Tillandsien. Eine 16-düsige Sprühanlage sorgt für die nötige Feuchtigkeit. Wurde die nötige Wärme früher durch die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren gewährleistet, geben die heutigen LEDs nur noch einen Bruchteil davon ab.

Auch bei dieser Anlage gab es wiederum ein kurioses Detail zu beobachten: das unterschiedlich feingliedrige Moos wurde nur über andere Pflanzen eigeschleppt, die Lavasteine beispielsweise waren anfangs ohne Moos – jetzt treibt dort Javamoos! Ohne Moos nix los – an diesem Spruch ist wirklich was dran, denn die Moose werden umso feiner, je weniger Licht sie bekommen.

Ein 25 cm hohes 500-Liter-Aquarium rundet die Anlage nach unten hin ab.

Pflanzenlotto

Nach diesen wirklich interessanten und informativen Berichten ging es nach einer kurzen Verschnaufpause mit dem allseits beliebten und schon legendären Pflanzenlotto weiter. Mehrere Dutzend Preise, darunter einige Beutel mit Wasserpflanzen, aber auch anderes Nützliches wie CDs mit Anubias-Ausgaben, Caridina-Zeitschriften, Dünger, Wasseraufbereiter, Süßes und vieles mehr lagen bereit, um in einem abwechslungsreichen und mitunter lustigen Lotto gegen die insgesamt 400 Lose den Besitzer zu wechseln.

Vielen Dank an alle Anwesenden und Referenten für diesen gelungenen Nachmittag!



26. Oktober 2019



Hans-Jochen Frank: ein aquaristisches Jahr – das Update! von Stephan Mitschik

Begrüßung

Trotz des sonnigen Oktoberwetters hatten sich zahlreiche Wasserpflanzenfreunde zum letzten Treffen in 2019 der Regionalgruppe Bayern-Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen e.V. in der Gaststätte „Amperlust“ in Esting eingefunden. Kurz vor dem Treffen musste der vorgesehene Referent Jörg Corell leider aus persönlichen Gründen absagen. Hans-Jochen Frank erklärte sich aber dankenswerter Weise bereit, mit einem Update seines letztjährigen Vortrags „ein aquaristisches Jahr“ über die Einrichtung eines 30-Liter-Nanoaquariums zum VDA-Bundeskongress 2017 in Dachau einzuspringen.

Vor dem Vortrag ging AKW-Regionalgruppenleiter Walter Mißbichler auf die zwei Wochen zuvor stattgefundene Jahrestagung des Arbeitskreises in Dresden ein. Hier wurde unter anderem über ein neues Logo des Bundes-Arbeitskreises kontrovers diskutiert- so auch in Esting. Zudem machte Mißbichler die Anwesenden auf die Treffen der Regionalgruppe im kommenden Jahr aufmerksam. Des Weiteren soll darüber entschieden werden, ob die Ausrichtung der Jahreshauptversammlung des Bundes-AKW 2021 in unserer Regionalgruppe stattfinden soll, da in diesem Fall viele helfende Köpfe und Hände nötig wären… Ein geteiltes Echo war die Folge, da bei der Tagung in Dresden auch eine Diskussion um das Logo der Regionalgruppe Bayern-Süd entbrannte, die zusammen mit Baden-Württemberg als einzige ein eigenes Logo kreiert haben!

Es stehen also spannende Zeiten an!!

Ein aquaristisches Jahr – das Update

In seinem Vortrag aus dem letzten Jahr (siehe „Rückblick/18. Juli 2018“) ging Jochen, diesmal mit Unterstützung des Beamers, abermals auf die Einrichtung des 30-Liter-Nanoaquariums anlässlich des VDA-Bundeskongresses in Dachau 2017, und zeigte zudem noch die aktuelle Weiterentwicklung seines Ein-Meter-Beckens, aus dem schon viele Jahre für jedes Treffen zahlreiche Beutel für das Pflanzenlotto resultieren, die dann am Ende jedes Treffens für glückliche und zufriedene Gesichter eines jeden Wasserpflanzenfreundes sorgen! Jochen, vielen Dank dafür!!

Nach der Theorie die Praxis!

Im Anschluss an seinen Vortrag, der wieder reich an praktischen und kostengünstigen Tipps und Tricks rund um die erfolgreiche Vermehrung von Wasserpflanzen war, zeigte uns Jochen in einem kleinen Workshop, wie man mit Hilfe eines schwarzen Haarnetzes den Süßwassertang Lomariospsis lineata dekorativ um einen Stein befestigt, sodass er dann daran anwachsen und über das Netz hinauswachsen kann ohne sich abzulösen.

Erfolg bei der Zucht von Spiranthes odorata!

Wasserpflanzenfreund Stephan Mitschik, der auch des Öfteren die Treffen der Regionalgruppe als Redakteur protokolliert und als Artikel hier veröffentlicht, präsentierte seine Kulturen der Wasserorchidee Spiranthes odorata, die dieses Jahr erstmals seit dem Jahr 2011 wieder zu blühen begann – und das gleich in zwei Töpfen mit insgesamt drei spiraligen Blütenständen aus jeweils bis zu zwanzig weißen Blüten! Weiter so!!

Pflanzenlotto:

Eine Sensation! Zum obligatorischen Pflanzenlotto als Schlusspunkt jeder Veranstaltung gab es dieses Mal sage und schreibe 83 tolle Preise in Form von (natürlich!) Wasserpflanzen, wie beispielsweise Schismatoglottis prietoi, Cryprocoryne x willisii, Aponogeton undulatus oder Lomariopsis lineata von großzügigen Spendern, aber auch aquaristisches Zubehör, wie Dünger und Wasseraufbereiter, ein paar Tafeln Schokolade, und sogar einen Beutel Fische zu gewinnen!! Wenn das kein Anreiz war, Lose zu kaufen… Nach nicht einmal zehn Minuten waren alle 400 Lose verkauft!

Was darauf folgte, waren eineinhalb Stunden lustiges, und von Wasserpflanzenfreund Dieter Schuster sehr abwechslungsreich gestaltetes Pflanzenlotto, das keinen Verlierer kannte! Vielen Dank wieder einmal unseren eifrigen Spendern.

So ging ein sehr abwechslungsreicher und kurzweiliger Samstagnachmittag um 17:00 Uhr zu ende!



27. April 2019



Begrüßung

Der Regionalgruppenleiter Walter Mißbichler hieß in gut gelaunter Runde rund 30 wasserpflanzeninteressierte Aquarianer aus nah und fern in Esting willkommen. Er wies auf folgende Termine hin:

  • Das nächste Treffen am 27.07.2019 findet im botanischen Garten in München statt. Aufgrund organisatorischer Besonderheiten müssen sich alle Teilnehmer bis spätestens Mai bei ihm anmelden.
  • Das Jahrestreffen des Arbeitskreis Wasserpflanzen e.V. findet vom 11. Bis 13. Oktober in Dresden statt.
    Anschließend überreichte er Herrn Dr. h.c. Josef Bogner anlässlich dessen 80. Geburtstags Ende Januar ein Präsent der Regionalgruppe Bayern Süd.

Vortrag Gartenaquaristik

Mario Hammann aus Ursberg kultiviert und vermehrt seit Jahren erfolgreich Aquarienpflanzen in seiner Gartenkultur, welche er sehr anschaulich mit Wort, Bild und Witz vorstellte:

Im Sommer ist jeglicher nutzbare Platz in seinem Garten mit formstabilen Kübeln und Aquarien belegt („gegrillt wird beim Nachbarn“). In diesen Behältern wachsen insbesondere Stängelpflanzen und Echinodoren zu einer verkaufsfähigen Größe heran. Der Wasserstand der Kübel wird dem Wachstum der Pflanzen folgend erhöht. Der Referent verwendet ausschließlich Regenwasser und er fixiert die Pflanzen entweder in Töpfen oder per Draht am Behälterboden. Die Düngung erfolgt ausschließlich durch die Hinterlassenschaften der ebenfalls in den Behältern gepflegten lebendgebärenden Zahnkarpfen (insbesondere Platys). Die natürlichen Temperaturschwankungen schaden der Kultur der Fische und Pflanzen offensichtlich nicht. Bei recht hohen Temperaturen hat sich jedoch eine Belüftung der Behälter bewährt, da diese meist in der vollen Sonne stehen. Bei einem Kulturbeginn nach Mai empfiehlt sich die Gewöhnung der Wasserpflanzen an die Sonne, um einen Sonnenbrand zu vermeiden.

In der Wintersaison „fährt“ Herr Hamann einen Teil seiner Kübel (soweit Platz vorhanden) ins Haus. Dort ist zwingend eine Belüftung erforderlich. Hier ist in dunklen Ecken auch eine künstliche Beleuchtung (LED) hilfreich. Die emerse Kultur (im Blumentopf) auf der Fensterbank gelingt den Referenten nur im Sommer. Im Herbst lässt das Wachstum leider nach und die Pflanzen mutieren zu „Heu“.

Während dem Vortrag wurde von den Anwesenden (wie vom Referenten ausdrücklich gewünscht) rege gefragt und diskutiert.

Pflanzenlotto

Die traditionelle Verlosung rundete den Nachmittag gelungen ab: In einer unterhaltsamen Stunde wechselten diverse seltene Aquarienpflanzen und aquaristisches Zubehör mit Hilfe unseres routinierten Tombola-Moderators Dieter Schuster kurzweilig den Besitzer. (Text: Jochen Frank)



19. Januar 2019



Vortrag Walter Mißbichler: Cryptocorynen – emers oder submers?

von Stephan Mitschik

Begrüßung

Am 19. Januar 2019 begrüßte der Vorsitzende der Arbeitskreis Wasserpflanzen Regionalgruppe Bayern Süd und zugleich der heutige Referent, Walter Mißbichler, rund 20 Wasserpflanzen-Begeisterte in der Gaststätte „Amperlust“ in Esting.

Er wies die Anwesenden auf den neuen Flyer des Arbeitskreises hin, der wieder ein gelungenes Jahresprogramm aufweist. Zudem warb Mißbichler für eine rege Teilnahme am Jahrestreffen des Arbeitskreises am 11. Oktober 2019 in Dresden. Desweiteren wies er auf die nach dem Vortrag vorgesehene Versteigerung von Pflanzen, darunter auch blühende Cryptocorynen, sowie das obligatorische Pflanzenlotto hin. Auch das Jahresprogramm der Regionalgruppe Süd der „Arbeitsgemeinschaft Wirbellose Tiere in Binnengewässern e.V.“, deren Vorsitzender Walter Mißbichler ebenso ist, blieb nicht unerwähnt.

Vortrag

Zunächst präsentierte Walter auf einigen Fotos seine Aquarienanlage, die er als Züchter diverser Fischarten technisch auf dem neuesten Stand hält, zum Beispiel durch eine Profi-Osmoseanlage, sowie Beleuchtung mittels LED-Stripes.

Mißbichler präsentierte in seinem Vortrag verschiedene Möglichkeiten der Kultivierung von Cryptocorynen:

  •  auf Lehmboden als Sumpfpflanze
  •     emers
  •  nur mit Buchenlaub beziehungsweise Buchenlauberde als Substrat
  •  auf Ton, mit feinkörnigem Sand darüber
  •  submers: ganz unter Wasser

Becherkulturen

Auf Lehmboden wuchsen bei Walter nur C. walkeri und C. bangkaensis erfolgreich. C. fusca blieb auf Buchenlaub extrem klein und flach, bildete aber Ableger. Emers hatte Walter auch seine Probleme: C. schulzei verschwand nach einiger Zeit, C. zukali auf Buchenlauberde in1 bis 1,5 cm Osmosewasser bekam Ichthyo. Submers ließ sich C. usteriana prächtig vermehren.

Eine Erfindung von Walter: Becherkulturen im Aquarium – aber nur als Behältnis zur gemeinsamen Beleuchtung, versteht sich! Hier war Mißbicher vor allem von C. elliptica angetan: ein kleines Blättchen von der Blattbasis eines großen Blattes abgerissen reicht aus. Dann dieses Blättchen auf die Buchenlauberde legen – und alles andere geschieht von selbst. Das Blättchen bildet Wurzeln, und bald hat man mehrere Blätter, die aus dem Substrat wachsen! TOLL!! Ebenso faszinierend sind die gemaserten Blätter von C. striulata. Einfach ein Blickfang! C.weizii konnte Walter auch in Becherkultur halten.

Die Präsentation von Walter Mißbichler war natürlich geprägt von regen Diskussionen bei den einzelnen Kulturmöglichkeiten. Dabei wurde den Anwesenden wieder einmal vor Augen geführt, welche großen Auswirkungen schon kleine Änderungen bei Beleuchtung oder dem Wasser haben können.

Versteigerung

Die Versteigerung von jeweils zwei Exemplaren der Cryptocoryne bangkaensis und longicauda, sowie von zwei Baclayas wurde diesmal im amerikanischen Modus durchgeführt, und hatte es in sich: Jeder zahlte nur den Differenzbetrag zum vorherigen Gebot, konnte aber bei Zuschlag die Pflanze behalten, alle anderen, die auch“eingezahlt“ hatten, gingen dagegen leer aus. So konnte ein Teilnehmer eine Pflanze im Wert von schließlich 6,- € mit einer Investition von nur 1,- € gewinnen! Eine erfrischende und lustige Variante!

Pflanzenlotto

Schon zu Beginn der Veranstaltung bekam so mancher große Augen beim Blick auf die Tombola des Januar-Treffens: Weit über 100 Preise stapelten sich auf dem „Gabentisch“, darunter tolle Wasserpflanzen, die spendable Wasserpflanzenfreunde beisteuerten, aber auch zahlreiche Spenden von renommierten Aquaristik-Firmen, wie JBL, sera oder Eheim! Daher gab es auch skurrile Gewinn-Zusammenstellungen wie ein Radio, Fe-Dünger und dazu noch ein Beutel Moos! So gab es gegen 16:30 Uhr viele zufriedene und strahlende Gesichter zu beobachten!

Dieses Arbeitskreis-Treffen war ein sehr gelungener Start ins Jahr 2019!



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