Arbeitskreis Wasserpflanzen e.V. – Regionalgruppe Bayern-Süd






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22. Oktober 2011



Das Pflanzenaquarium

Von C.-D.Junge

Peter Krause aus Landshut, ein fleißiger Wasserpflanzenfreund und auch von deren Aquarien führte unsere Gruppe in seine Kunst der Aquarium Gestaltung ein. Er hat zusammen mit einem Freund des Landshuter Aquarienvereins, einen Diavortrag in einen Videofilm umgewandelt, mit der dazugehörigen eigenen Stimme als Kommentar.  Ich denke das ist ihnen gut gelungen wenn man bedenkt, dass die Bilder alle von Dias digitalisiert wurden.

Wir bekamen seine Art der Bepflanzung unter Berücksichtigung des „goldenen Schnitt“ vorgestellt. Wie man bestimmte Pflanzenstraßen anlegt, gemäß der holländischen Aquariengestaltung. Nicht zu vergessen die Erklärung einzelner Aquarienpflanzen mit  ihren Eigenschaften und Bedürfnissen an Licht, Wasser & Nährstoffen.

Das Pflanzenaquarium von Peter Krause

Rundum ein toller Vortrag. Im nach hinein noch einmal vielen herzlichen Dank an den Autor & Editor dieses Films. Ich weiß es, ist nicht so einfach so etwas in einen digitalen Film umzuwandeln

Herr Krause erhält unsere Tasse als kleines Dankeschön.



23. Juli 2011



Auf der Suche nach Echinodorus tunicatus

Von C.-D.Junge

Curt Quester berichtet uns von seinen Reisen nach Ecuador in den Jahren 2003 und 2005. Von Quito aus führte seine Reise  in den Jasuni National Park zum

Rio Napo und Rio Jasuni und seinen Zuflüssen. Wir sahen schöne Bilder wo der Referent mit seinen Gummistiefeln im Sumpf nach den Echinodoren sucht. Er hat uns auch noch so die eine oder andere aquaritisch  interesante Pflanze vorgestellt, z.B. eine Ludwigia Art, auch die Echinodorus  horizontalis hat Curt Quester am natürlichen Standort gefunden

Neben der Flora und Fauna lernen wir auch das Land und seine Bewohner kennen. Es gab auch so manche kulturelle Stätten in seinem Vortrag zu bewundern. Wir hatte eine guten Referenten an diesem Samstag.

Zu diesem Treffen hatten wir ca.28 Besucher. Wir konnten auch gleich 3 neue Gäste begrüßen.



16. April 2011



Aquaristikreise durch Deutschland

Vereinsfreund Matthias Karbstein nahm uns im April mit auf eine Rundreise durch die deutschen Schauaquarien. Von der Nordsee bis an den Bodensee führte diese Tour. Neben den bekannteren Stationen in Berlin mit Zoo und Aquadoom  oder Hamburg. zeigte er uns auch unbekanntere aber schöne Aquarien, wie das Sealife in Konstanz. Der ein oder andere hat bei diesem Vortrag durchaus Anregungen für den nächsten Urlaub in Deutschland mitgenommen.



Crinum calamistratum



Text und Fotos: Josef Willberger, Peißenberg

In meinem ca. 500 Liter fassenden Aquarium pflege ich seit mehreren Jahren eine Crinum calamistratum. Die Haltung war völlig problemlos. Die Pflanze wuchs langsam, aber stetig. Nachdem Christel Kasselmann im Rahmen eines Vortrags beim Arbeitskreis Wasserpflanzen Baden-Württemberg erklärte, ein Standort mit einer guten Wasserbewegung, also in der Nähe des Filters, würde das Wachstum fördern, setzte ich die Pflanze um. Und wirklich: Nach kurzer Zeit konnte ich mich über eine kräftige Pflanze freuen. Sie hat derzeit ca. 15 Blätter.

Die Crinum calamistratum (Dauerwellen-Hakenlilie) gehört zu der Familie der Narzissengewächse, die etwa 130 Arten umfasst. Davon sind aber nur wenige für das Aquarium geeignet. Sie bildet mit ihren stark gekräuselten Blättern einen außerordentlichen Blickfang. Die Blätter sind etwa 8mm breit und werden bei mir etwa 80-90cm lang. Dies erfordert ein entsprechend hohes Becken (bei mir sind es 60cm) und aufgrund der Zwiebel und des Wurzelwerks einen Bundengrund von 8-10cm. Die Pflanze ist ohne weiteres zu unterscheiden von der im selben Becken gepflegten Crinum natans, deren Blätter ca. 2,5cm breit sind und erheblich länger, nämlich über 100cm, werden. Zudem ist die dunkelgrüne Färbung bei C. calamistratum weniger ausgeprägt als bei der C. natans.

Den starken Wuchs der Pflanze führe ich auf eine sorgfältige Pflege der Wasserqualität zurück. Das Wasser bei uns im bayerischen Voralpenland ist relativ hart (13º KH) mit einer Leitfähigkeit von 530µS. Durch Mischen mit vollentsalzten Wasser erreiche ich 5º KH und 350µS. Damit ist auch eine sinnvolle CO2-Düngung gewährleistet. Mit dieser erreiche ich schließlich einen pH-Wert von ca. 7,2. Durch regelmäßigen Wasserwechsel (ca. 1/3 wöchentlich) und fortlaufende Zugabe von Dünger schafft man schließlich nicht nur für die Crinum-Arten einen guten Pflanzenwuchs. Weiter förderlich erscheint mir dabei der geringe Fischbesatz.

Vor ca. sechs Monaten erwarb ich eine weitere C. calamistratum und setzte sie ebenfalls nahe des aus dem Filter ausströmenden Wassers. Sie entwickelte sich gleichfalls prächtig. Nach ca. drei Monaten wuchs ein Blütenstängel heran.

Blüte Crinum calamistratum

Er wurde ca. 65cm lang und verzweigte sich oberhalb der Wasserlinie zu Ansätzen für drei Blüten. Eine davon öffnete sich nach zwei Tagen. Die anderen öffneten sich zwei bzw. drei Tage später. Jede Blüte hatte sechs weiße Blätter und war ca. 10cm breit. Über jedem Blatt bildete sich ein ca. 5cm langer weißer Stängel mit gelben Blütenpollen an der Spitze. In der Mitte jeder Blüte ragte zudem noch ein grüner Stängel geradeaus nach oben. Ab der Abzweigung vom Stängel hatten die Blüten eine Größe von jeweils ca. 15cm. Nach vier Tagen begann die erste Blüte zu welken. Zum Schluss versuchte ich noch eine künstliche Bestäubung, diese blieb jedoch erfolglos.

Die blühende Crinum calamistratum war ein großartiger Anblick, der mich tagelang faszinierte. Nachdem ich im Internet kein im Aquarium aufgenommenes Foto finden konnte, machte ich eine Reihe von Aufnahmen, von denen ich einige zeigen möchte.



Vallisneria nana



(Syn.: Vallisneria gracilis)

Text und Fotos: Jörg Corell

Die schmalblättrige Vallisnerie oder Zwergvallisnerie, wie sie bei uns auch genannt wird, ist ursprünglich in Australien beheimatet. Wie auch weit verbreitete Vallisneria spiralis stellt diese Pflanze keine besonderen Ansprüche an die Wasserwerte und die Umgebung.

In der Literatur [1] wird für dieses Froschbissgewächs (Hydrocharitaceae) teilweise ein Wasserhärtebereich von KH 1-4 angegeben. Das widerspricht aber meinen Beobachtungen. Ich habe sie in eher weichem Wasser mit einer KH von 5-6 ebenso gut gedeihen sehen, wie in härterem Wasser bis zu einer KH von 15-16.

Auch beim pH-Wert scheint die Pflanze eher tolerant zu sein. Ich habe die Pflanzen schon in weichem Wasser mit CO2-Düngung bei einem pH-Wert von 6-7 gesehen, aber auch im mittelharten Dachauer Leitunswasser (KH 14) ohne CO2 bei einem pH-Wert von 7,5-8.

Auch die Wassertemperatur spielt offenbar keine sonderlich wichtige Rolle, toleriert werden die üblichen Aquarientemperaturen. Am Standort der Pflanze sollte der Bodengrund etwas gedüngt sein, auch eine Zugabe von Eisendünger zum Aquarienwasser wirkt sich positiv aus.

Blüte Vallisneria nana

Auch wenn es sich diese Pflanze Zwergvallisnerie nennt, so werden die Blätter doch bis zu 80cm lang. Für die typischen Einsteiger-Sets mit 60er oder 80er Becken ist sie also in den wenigsten Fällen geeignet. Das Becken sollte mindestens 50cm Höhe haben.

Laut KASSELMANN [2] rührt der Name „nana” von der alternativen Wuchsform. An ihrem natürlichen Standort wurde sie als kleinwüchsig bis 4-13cm oder auch 15cm mit dünnen Blättern bis 1mm beschrieben. In der Kultur wechselte sie dann die Wuchsform.

Vallisneria nana vermehrt sich hauptsächlich durch Ausläufer und unter guten Bedingungen tut sie das auch reichlich, so dass man sie in Schach halten muss. Geeignet ist sie daher auch für eine Bepflanzung des Hintergrundes, wo sie einen schönen Vorhang bilden und die Rückwand des Aquariums verdecken kann.

Nimmt man die Ausläufer regelmäßig weg, dann kann man diese schmalblättrige Vallisnerie mit nur wenige Millimeter breiten Blättern aber auch sehr schön im Mittelgrund als Solitärpflanze zur Geltung bringen.

Blüte Vallisneria nana Blüte Vallisneria nana

Vor einiger Zeit wurde ich von einem Vereinskameraden ganz aufgeregt angerufen: seine Vallisneria nana blühe. Ich solle mir das mal anschauen und ein paar Fotos schießen. Die Bilder auf dieser Seite zeigen leider nicht all zu gute Aufnahmen der Blüten der im dargestellten Aquarium blühenden Pflanze. Vallisneria nana steht ganz links, die Blüten werden von der Rosette ausgehend an langen fadenartigen Stängeln an die Oberfläche gebracht. Der Stängel ist im Bild von ganz links mittig bis rechts oben zu sehen.

[1] Aquarienatlas Band 6, Baensch, Evers 2004, Mergus, 1. Auflage
[2] Auarienpflanzen, Christel Kasselmann 1999, Ulmer, 2. Auflage



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