Arbeitskreis Wasserpflanzen e.V. – Regionalgruppe Bayern-Süd






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21. Juli 2018

veröffentlicht in Rückblick von SMitschik am 23. Jul. 2018

Hans-Jochen Frank: Ein aquaristisches Jahr

von Stephan Mitschik

Trauer um Claus-Dieter Junge

Das Juli-Treffen der Regionalgruppe Bayern Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen wurde von einer traurigen und erschütternden Nachricht überschattet:

Claus-Dieter Junge, Mitbegründer der Regionalgruppe und Vorsitzender des Arbeitskreises bis letztes Jahr  verstarb am 19. Juli ganz unerwartet im Alter von 68 Jahren. In seiner Begrüßung zum Treffen der Regionalgruppe würdigte Regionalgruppenleiter Walter Mißbichler seinen langjährigen Wegbegleiter und Mentor unter Tränen als herausragende Persönlichkeit, die eine große Lücke sowohl an Wissen als auch an Tatkraft hinterlassen wird. An dem zu seinem Gedenken aufgebauten Altar konnten sich die Anwesenden anschließend in das ausgelegte Kondolenzbuch eintragen.

Vortrag von Hans-Jochen Frank: Ein aquaristisches Jahr

Trotz der Trauer ging es danach mit dem eigentlichen Programm weiter. Hans-Jochen Frank, Arbeitskreis-Mitglied und Kassier der Regionalgruppe, gewährte den knapp 20 Anwesenden in der Vereinsgaststätte „Amperlust“ in Esting einen Einblick in seine pflanzenaquaristischen Aktivitäten im vergangenen Jahr sowohl im Nanoaquarisitikbereich als auch in seiner Funktion als Züchter von Pflanzen in Emerskulturen für die Auffrischung in seinem 1-Meter-Aquarium-Aquarium. Er ging dabei auf die verschiedenen von ihm verwendeten Pflanzen im Detail ein, zeigte überraschende Kniffe und Tricks, berichtete über Erfolge bei der Vermehrung von Pflanzen beschrieb aber auch Probleme mit auftretenden Pflanzen- und Fischkrankheiten. Tolle Fotos von wunderschönen Blüten einiger Wasserpflanzen in Emers-Kultur rundeten diesen gelungenen Vortrag ab.

30-Liter-Nanoaquarium zum VDA-Bundeskongress in Dachau 2017

Jochen hatte sich bereiterklärt, für den VDA-Bundeskongress in Dachau Ende April 2017 ein Nanobecken für die dortige Ausstellung einzurichten. Dabei kam ein Vio40 30-Liter-Aquarium von Juwel zum Einsatz. Quarzkies mit hohem Eisengehalt, ein selbstgebastelter CO2-Ansatz, sowie ein Stück Fußmatte, auf die mit einem Haarnetz Javamoos als Tarnung für den Innenfilter diente, waren die Zutaten für den  Start der Einrichtung. Helanthium tenellum, Hydrocotyle tripatita, Limnophila, sowie Anubias nana bildeten die Startformation als Wasserpflanzen in dem Becken. Mit Bindedraht aus dem 1-€-Shop band Jochen zudem noch Süßwassertang auf einen Stein auf. Durch geschicktes Einpflanzen gelang es innerhalb von sieben Wochen, dass der Eindruck eines Rasens aus ineinander verwachsenen Pflanzen entstand. Eine blaue Folie sorgte für erhöhte Tiefenwirkung beim Blick in das Aquarium, während der Blick auf den Kies mit schwarzer Folie verdeckt wurde.

Dann der Schock: Eine Blinddarmentzündung zerstörte alle Träume einer Teilnahme an der Ausstellung und am Kongress! Nur AK-Wasserpflanzen-Mitbegründer Dieter Schuster war es schließlich zu verdanken, dass dieses tolle Becken doch noch weiter gepflegt wurde und den Weg zur Ausstellung auf dem Bundeskongress fand!

Emers-Kulturen

Die Emers-Kulturen bei Jochen Frank sind sehr vielfältig: dort wachsen Amannia grazilis, Helnthium bolivianum, Hydrocotyle leucocephala und tripatita, um nur einige zu nennen. Auch Cryptocoryne willisii belohnt hier ihre Pflege mit einer schönen Blüte. Auch eine der später beim Pflanzenlotto versteigerten blühenden Baclaya longifolia wurde hier erfolgreich gezogen. Jochen zeigt der begeisterten Wasserpflanzen-Gemeinde mit seinen Bildern auch den Vorteil einer Emers-Kultur: die Pflanzen bilden kräftigere Triebe und größere Blätter. Sie sind somit beim Umsetzen ins Aquarium robuster und nicht so anfällig wie bereits submers gezogene Pflanzen. Dennoch hat auch Jochen Frank mit einigen Problemen sowohl bei der Emers- als auch bei der Submerskultur zu kämpfen.

Probleme

Blattlausplage

Die Emerskultur wurde von einer Blattlausplage heimgesucht. Der Einsatz von herkömmlichen Giften und Pflanzenschutzmitteln kam für Jochen aber nicht infrage, weil er aus diesen Kulturen ja Pflanzen ins Aquarium setzen möchte. Das Gift würde sich in den Stängeln und Blättern der Pflanzen ablagern und die Folgen für Garnelen und Fische im Aquarium wären durch das Gift nicht berechenbar. Auch das Absammeln der Läuse wäre zu aufwändig und zudem zu ineffektiv gewesen.

Die Lösung ergab sich durch Behälter zur Aufbewahrung von Obst und Gemüse mit Abtropfgitter. Die befallenen Pflanzen wurden aus der Kultur entfernt und in den mit Wasser befüllten gegeben. Das Abtropfsieb oben darüber hielt die Pflanzen unter Wasser, die Läuse schwammen oben auf oder ertranken. Zur Neubepflanzung diente dann zerstampftes und gesiebtes Buchenlaub als Substrat, das zuvor im Dampfgarer erhitzt worden war. Auch die Verfilzung der Kultur ist mit der Zeit ein Problem. Daher müssen die Triebe immer wieder in ihre ursprünglichen Töpfchen zurück umgeleitet werden.

„Panda“

Immer wieder gibt es artenübergreifend weiße Flecken auf den Blättern. Der Ursprung dieser Krankheit ist Jochen allerdings unklar, da es sonst keine irgendwie gearteten Mangel- oder Infektionskrankheiten in seinem Aquarium gibt.

Pflanzenräuber

Des Öfteren musste Jochen schon Büschel von Hemianthus montecarlo an der Wasseroberfläche treibend aus dem Becken fischen. Er meint aber, den Übeltäter schon ausgemacht zu haben: Napfschnecken beziehungsweise schwarze Helmschnecken, denen es diese Pflanze besonders angetan hat.

ein Blickfang: das ein-Meter-Becken

Zum Abschluss seines tollen Vortrags zeigt uns Jochen Frank noch Fotos der Entwicklung seines 1-Meter-Beckens innerhalb des letzten Jahres. Der Wandel durch das Wachstum und den Austausch von Pflanzen ist ein schönes Beispiel für den Erfolg bei der Züchtung von Pflanzen in der Emerskultur und ihre submerse Entwicklung.

 

Vielen Dank Hans-Jochen Frank für diesen anschaulichen und unterhaltsamen Vortrag!

 

Pflanzenlotto

Zum Abschluss des Treffens gab es wieder das allseits beliebte und auch spannende Pflanzenlotto. Den Anfang machte hier die Versteigerung eines großen Exemplars einer blühenden Baclaya longifolia, einer Spende von Referent Jochen Frank. Das Startgebot von drei Euro wurde schon bald in die Höhe getrieben. Am Ende stand der Preis bei doch stolzen 11 €. Herzlichen Glückwunsch dem Gewinner! Nach über einer Stunde waren dann alle weiteren Preise, darunter viele Pflanzen von spendablen Anwesenden, aber auch aquaristische Sachpreise renommierter Aquaristik-Anbieter, wie Pflanzendünger, Flüssig-CO2, Pflanzenkleber zum Aquascaping, Orchideenzeitschriften und Fischfutter an zufriedene Wasserpflanzenfreunde vergeben.

Vielen Dank allen Spendern und Anwesenden zu diesem trotz traurigem Anlass gelungenen Treffen!



21. April 2018

veröffentlicht in Rückblick von TStache am 22. Apr. 2018

Unser April-Treffen beginnt etwas ungewöhnlich, weil unser Referent Mario Pohl in einem großen Stau auf der Autobahn festsitzt uns sich daher verspäten wird.

Pflanzenspende

Das animiert unseren Regionalgruppenleiter Walter Mißbichler zu einer Versteigerung der großen Pflanzenspende von Herrn Wilberger. Er brachte wirklich prächtige Exemplare der Wasserähre (Aponogeton), Schwertpflanze (Echinoderus) und Speerblatt (Anubias) mit für die er ein neues Zuhause sucht.

Mario Pohl: Becherkultur von Wasserkelchen (Cryptochoryne)

Nachdem auch die Lose für das spätere Pflanzenlotto verteilt sind, erreicht auch unser Referent den Tagungsraum und legt gleich mit seinem Vortrag über die Becherkultur von Wasserkelchen (Cryptochoryne) los.

Als erstes natürlich, warum das ganze? Diese interessante Wasserpflanzengattung wächst in den Tropen überwiegend an schattigen Bachläufen und benötigt daher eine hohe Luftfeuchtigkeit dabei aber nicht so viel Licht. Deshalb ist die Becherkultur besonders geeignet, denn in den geschlossenen Behältern bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch und sie lassen sich prima stapeln.

Die Wasserkelche bleiben mehrere Jahre ohne! Eingriffe wie Deckel-Öffnen etc. im Becher und zeigen dann bei richtiger Pflege warum man sie eigentlich daheim hat: ihre außergewöhnlichen Blütenformen und Farben.

Natürlich gibt Mario noch viele Tipps und Ratschläge den jetzt „infizierten“ Crypto-Pflegern mit auf den Weg und zeigt in einer Diashow viele Bilder der unterschiedlichen Wasserkelch-Arten. Aber Achtung, Mario warnt davor, Wasserkelche können schnell zur Sucht werden!

Pflanzenlotto

Durch den etwas durcheinander gewirbelten „Tagesplan“ müssen wir uns beim obligatorischen Wasserpflanzenlotto etwas beeilen. So wandern wieder über 50 Tütchen mit exotischen Wasser- bzw. Sumpflanzen über den Tisch. Wir bedanken uns bei allen Spendern, den anwesenden Gästen und natürlich Mario Pohl für diesen informativen Vortrag.



20. Januar 2018

veröffentlicht in Rückblick von TStache am 12. Feb. 2018

Begrüßung

Zu Beginn des ersten Treffens im neuen Jahr 2018 begrüßte unser „neuer“ Walter Mißbichler erstmal alle Wasserpflanzen-Freunde, die trotz der Kälte nach Esting bekommen sind. Leider musste Walter dann um eine Trauerminute bitten, denn unsere langjährige Wasserpflänzin Traudl Brandt verstarb kürzlich. Unser herzliches Beileid an alle Hinterbliebende!

Algen im Aquarium – Bernd Kaufmann

Zum Januar-Treffen hat Walter eine ganz besondere Persönlichkeit eingeladen, den „Algenfresser“ Bernd Kaufmann. Er präsentierte uns seinen lehrreichen Vortrag über Algen im Aquarium, den er mit aktuellen Informationen erweitert hatte. Denn die besonders im Internet viel diskutierten Lösungen der „AquaScaper“ sind Bernds Ansicht nach nicht auf die „normalen“ Gesellschaftsaquarien übertragbar. Weiterhin stellte Bernd vier Hauptgruppen der Algen vor, die sich in unseren Aquarien so tummeln. Natürlich gab es auch Tipps, wie man diese – aus Aquarianersicht – unerwünschten Gewächse wieder los wird. Den Schluss des Vortrags bildete ein Exkurs über die (Wasser-)Pflanzendüngug, sowie ein paar Infos zur angemessen Beleuchtung.

Im Anschluss des Vortrags gab es einige viele Fragen, die Bernd natürlich gerne beantwortete. Zum Dank für sein Kommen und seinen Vortrag überreichte Walter Mißbichler ein kleines Präsent.

Wasserpflanzenlotto

Nach kurzer Pause starteten wir unser beliebtes Wasserpflanzenlotto. Neben den vielen Pflanzentüten gab es auch ein paar Sachpreise zu gewinnen. Doch den „Hauptpreis“ (ein kompletter Außenfilter) versteigerte unser Vorsitzender Walter lieber gegen eine Spende für unsere Referentendose. Wir bedanken uns bei allen Spendern für die vielen Preise und freuen uns auf unser nächtes Treffen am 21.04.18.



28. Oktober 2017

veröffentlicht in Rückblick von SMitschik am 10. Jan. 2018

Führungswechsel an der Spitze der Regionalgruppe Bayern-Süd des Arbeitskreises

von Stephan Mitschik

Das Oktober-Treffen der Wasserpflanzenfreunde im Gasthof „Amperlust“ in Esting hatte diesmal keinen besonderen Vortrag oder tollen Referenten zu bieten. Dafür stand eine Person ganz besonders im Fokus: Nach 20 Jahren Vorsitz bei der Regionalgruppe Bayern Süd im Arbeitskreis Wasserpflanzen stand für Claus-Dieter Junge der Rückzug aus dem aktiven Geschäft und die Übergabe beziehungsweise Neuwahl des Vorsitzenden auf dem Programm. Zudem wurde der Posten des Kassiers der Portokasse neu vergeben, den Elke Siewert in den letzten zwei Jahrzehnten innehatte.

Aufgrund des Fehlens eines Gegenkandidaten wurde Walter Mißbichler bei einer Enthaltung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Posten des Kassiers wurde an Hans Jochen Frank vergeben, der sich zuvor dazu dankenswerterweise bereiterklärt hatte. Die übrigen Posten bleiben personell unverändert. Webmaster ist weiterhin Jörg Corell, Thorsten Stache und Stephan Mitschik sind unverändert für die Aktualisierung der Webseite verantwortlich.

Nach dem historischen Teil des Nachmittags sah sich die krankheitsbedingt leider etwas dezimierte Wasserpflanzengemeinde zwei Filme des Wasserpflanzen-Experten Otto Gardner an, die ebenfalls historische Dokumente aus den späten 80ern und frühen 90er Jahren darstellen.

Pflanzenlotto

Da nur rund zwanzig Interessierte der Einladung zu diesem Treffen gefolgt waren, war die Chance auf einen Gewinn beim Pflanzenlotto mit seinen 400 Losen und tollen Preisen nicht zu unterschätzen!



22. Juli 2017

veröffentlicht in Rückblick von TStache am 22. Jul. 2017

20 Jahre Regionalgruppe Bayern-Süd

Mit etwas Verspätung – man saß bei dem schönen Wetter noch im Biergarten – begrüßt unser Gruppenleiter Claus-Dieter Junge alle anwesenden Wasserpflanzenfreunde und berichtet kurz über die letzten Monate. Hauptthema war natürlich der diesjährige VDA-Bundeskongress in Dachau, bei dem unsere Regionalgruppe ihr 20jähriges Bestehen feierte. Dort bekam Claus-Dieter selbst eine bronzene VDA-Plakette für seine langjährige Leitung unserer Gruppe. Für die Mithilfe und Präsentation der Regionalgruppe Bayern-Süd auf der Bundeskongressausstellung bedankt sich Claus-Dieter und überreicht eine Jubiläumstasse an alle fleißigen Helfer.

Desweiteren teilt Claus-Dieter mit, dass der Arbeitskreis Wasserpflanzen seit dem 24.07.2017 ein eigenständiger Verein ist. Wir diskutierten kurz über die neue Liste „Invasiver Arten“, auf der auch neue uns bekannte Wasser- und Sumpfpflanzen stehen.  Außerdem hat die Partei „Bündnis 90, die Grünen“ zum Bundestagswahlkampf wieder eine Positivliste ins Spiel gebracht.

Teichbau mit Hindernissen – Florian Grabsch

Wer kennt diesen jungen, bärtigen Aquaristik-Experten nicht? Schließlich tanzt Florian als Vizepräsident auf fast jeder VDA-Veranstaltung. Heute kommt er schon zum 6. Mal mit einem Vortrag zu uns. Er berichtet über seinen privaten Teichbau und insbesondere über die damit verbundenen Hindernisse. Anhand einer Bilderreise führt Florian uns durch sein bisheriges Teich-Leben bis hin zur Großbaustelle im Garten seines neuen Hauses. Dort soll nämlich (endlich) ein ordentlich großer Teich mit Bademöglichkeit entstehen. Die Maße sollen 6 mal 3 Meter und einer Wassertiefe von mehr als 2 Metern betragen, damit die Fische sicher überwintern können. Dazu waren große Umräumaktionen in seinem Garten erforderlich, sogar ein Baum mit einem Stammdurchmesser von 70cm musste weichen.

Nach den Bildern zum Lochgraben erklärt uns Florian seine „Patentfaltung“ zum Verlegen der Folie. Die wiegt alleine nämlich schon über 200 kg und ließ sich daher nicht einfach so verlegen. Nachdem endlich Wasser im neuen Teich war, konnte Florian mit der Bepflanzung beginnen. Er zeigt uns dazu Bilder der meist einheimischen Arten. Mückenprobleme hat er übrigens kaum, die Moderlieschen (Karpfenfische) fressen alle Larven auf.

Wir bedanken uns bei Florian für diesen unterhaltsam-amüsanten Vortrag und freuen uns schon auf seinen nächsten bei der Regionalgruppe Bayern-Süd!

Wasserpflanzen-Lotto

Nach kurzer Pause gab es wieder viele Pflanzentüten zu verlosen. Jeder deckt sich mit ordentlich Losen ein, so dass unsere Elke kein zweites Mal herumgehen muss. Nach der Versteigerung von zwei Mangroven wechseln in bekannt-amüsanter Art und Weise rund 60 Tüten sonstige Preise den Besitzer.

Da einige nach dem Lotto noch nicht genug von Wasserpflanzen haben, setzen wir uns nach draußen in den Biergarten und fachsimpeln fleißig weiter. Das nächste Treffen findet am 28. Oktober statt.

Weblinks:



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