27.07.2024
Mario Pohl: 2000 km durch Borneo
Begrüßung und Vortrag
Zum Juli-Treffen des Arbeitskreises Wasserpflanzen begrüßte Regionalgruppenleiter Jörg Corell neben Referent Mario Pohl dreizehn Wasserpflanzenfreunde in der Gaststätte „Drei Rosen“ in Dachau. Pohl, seines Zeichens Mitglied Europäischen Cryptocorynen Gesellschaft (ECS), ging 2022 drei Wochen auf Kalimantan auf die Suche nach diversen Wasserpflanzen. Der Referent nahm uns in einer Stunde mit auf seine Reise, die ihn nach Surabaja, den Wohnort seines Gastgebers Suwidji Wongso und dessen Frau Yenny Chen in Indonesien, von dort nach West-Kalimantan auf Borneo nach Pontianak an den Äquator, und quer über Kalimantan schließlich nach Potussibau führte. Zusammen mit seinem Freund Fredi Waser konnte Mario Pohl nicht nur die Wasserpflanzen-Vielfalt an Cryptocorynen, Bucephalandren, Lagenandren und einigen weiteren bewundern, auch der Einfluss des Menschen war mancherorts unübersehbar: An einem Standort in Putussibau ist das Wasser wegen Bauxit-Abbaus stark verunreinigt, andernorts, wo eigentlich C. uenoi zu finden wäre, ist nichts mehr davon zu sehen: Bagger schürfen hier Gold-haltiges Gestein ab, nach den Pflanzen sucht man vergebens! Der Schwerpunkt der Reise lag mit 15 Fundorten und verschiedenen Größen und Farben bei Cryptocoryne striolata. Was den Reisenden um den Äquator immer wieder auffällt: Emers wachsende Cryptos wie C. ferungia oder C. ciliata schützen sich durch den bei Regen umherspritzenden Schlamm als Ablagerung auf den Blättern vor dem Verbrennen. Dieser Reisebericht zeigte uns eindrucksvoll, wie vielfältig und einfallsreich die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung überleben, und wie unterschiedlich auch die Menschen mit oder von der Natur leben. Vielen Dank für diesen Einblick in eine ganz andere Welt!
Pflanzenlotto
Das an den Vortrag obligatorisch anschließende Pflanzenlotto war wieder gespickt mit vielfältigen (Wasser)pflanzen-, Sach- und Literaturspenden. In einer unterhaltsamen und abwechslungsreichen Verlosung gingen diverse Preiskombinationen, wie beispielsweise AK-Wasserpflanzen-Regionalgruppen-Jubiläumstasse mit Inhalt (Düngerfläschchen), Wasserpflanzen-Literatur und -beutel oder Pflanzenbeutel mit Tafel Schokolade oder emerse Pflanze mit Aquaplanta-Jahrgangsbox an neue und begeisterte Besitzer. Ein herzliches Dankeschön an alle Spender!
Stephan Mitschik
27.01.2024
Treffen der Regionalgruppe Bayern-Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen: Wasserpflanzen-Ratsch
Begrüßung und Allgemeines
Regionalgruppenleiter Jörg Corell begrüßt die an diesem Bahn-Streik-Wochenende doch ziemlich überschaubare Zahl an Besuchern des ersten Treffens 2024.
Er berichtet über die vor kurzem stattgefundene Jahreshauptversammlung des AK Wasserpflanzen e.V., auf der sich ein Nachfolger für die Redaktion der zuletzt nicht erschienenen Zeitschrift AquaPlanta gefunden hat. Die nächste Ausgabe ist derzeit in Vorbereitung. Zudem soll die Satzung der Dachorganisation geändert werden. So sollen beispielsweise die Kassen der Regionalgruppen offengelegt werden.
AKW-Jahrestagung am 19. und 20. Oktober 2024
Stolz berichtet Corell auch über die relativ spontane Entscheidung, die Jahrestagung des Arbeitskreises im Oktober in Dachau stattfinden zu lassen. Im Vorfeld hatte sich noch keine Regionalgruppe bereiterklärt, die Veranstaltung auszurichten. So wurde kurz vor Weihnachten nicht nur der Schützensaal in der Gaststätte „Drei Rosen“ in Dachau als Veranstaltungsort klargemacht, sondern auch die Referenten für das zweitägige Vortragsprogramm! Besucher der kostenfreien Veranstaltung können sich auf Referenten wie Bernd Kaufmann oder Jochen Degrell, sowie viele andere freuen! Pflanzenversteigerung und Tombola mit tollen Preisen inklusive! Wer mag, für den beginnt das Mammut-Wochenende auch schon am Freitag dem 18. Oktober mit einem Vortrag bei den Aquarienfreunden Dachau/Karlsfeld aus der Reihe „Sehenswerte Aquarien“. Vereinsfreund Volker Friemert stellt hier wieder ein Aquarium/einen Zoo in Deutschland vor, der einen Besuch wert ist.
Pflanzen-Ratsch
Nach diesen tollen Nachrichten folgte heute statt einem Vortrag eine Diskussion über Themen rund um Wasserpflanzen. Besser gesagt, über die zuletzt bei den zwei Referenten aufgetretenen Probleme.
Aquarium von Hans-Jochen Frank
Hans Jochen Frank, seines Zeichens stets zuverlässiger Lieferant von zahlreichen Beuteln mit vielfältigen Wasserpflanzen für das Pflanzen-Lotto des Arbeitskreises, berichtete uns über die plötzlich bei ihm aufgetretene Pflanzen-Seuche über Pflanzengattungen hinweg, die ihn über ein Jahr beschäftigte. Seine Anubias zeigte weiße Flecken, bei Hygrophila fehlte die satt grüne Farbe. Bei E. tenellus bildeten sich keine Ableger mehr, sogar das Hornkraut, dass er 15 Jahre ohne Probleme gehalten hatte, zeigte kein Wachstum mehr. Seine mit Moos bewachsene Rückwand blieb dagegen von allem verschont.
Mit Mulmsauger und Pflanzen aus seinen Emers-Kulturen, sowie dazugekauften Pflanzen wie Hornblatt, ging Jochen ans Werk, um seinem Wohnzimmer-Aquarium einen Neustart zu ermöglichen. Die Wertverluste zuvor wegen der zum Teil seltenen Pflanzen, die er dann nicht mehr einsetzen konnte, waren allerdings immens.
Gegenfragen aus dem Publikum, zum Beispiel nach den Wasserwerten, wehrte Jochen leicht schmunzelnd ab, da er mit 2/3 Osmose- und 1/3 Leitungswasser bei seinen Pflanzen jahrelang und langjährig erprobten Düngemengen bisher derartige Probleme nicht kannte.
Jörg Corells Becken
Jörg Corell trug selbst mit zwei Becken zwei verschiedene Probleme bei. Sein ebenfalls im Wohnzimmer als Blickfang eingerichtetes Becken zeigte erste Spuren von Schleim auf der Oberfläche, den er mit einem Skimmer zu bekämpfen versuchte. Bald darauf begannen punktuell auf der Scheibe Algen zu wachsen, denen er nur mit feiner Stahlwolle zu Leibe rücken konnte.
Messwerte der Reagenzien seines Wasserchemie-Koffers ergaben einen pH von 8,5 und eine KH von 14-15. Mithilfe eines täglichen Wasserwechsels von 10 Litern mit Osmosewasser unter Zugabe von Eichenextrakt brachte er das Wasser wieder auf neutralen pH mit einer KH von 4. Den zuvor hohen pH konnte er sich aber nicht erklären.
Ein weiteres Rätsel stellt für ihn ein Becken dar, das er zu einer Messe mitgenommen hatte. Er hatte hier Steine ausschließlich mit Moosen wie Java- und Christmas- und Stringymoos bepflanzt. Wieder von der Messe zurück wurden das Java- und das Christmasmoos im Inneren plötzlich gelb und starben ab. Das Stringymoos außenherum dagegen wächst, ja, wuchert geradezu und hat eine satte grüne Farbe.
Hier herrschte bei den Wasserpflanzen-Freunden auch relative Ratlosigkeit, da Moos eigentlich sehr genügsam ist, und Parameter wie Wuchsdichte normalerweise keine Rolle spielt.
Pflanzenlotto
Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl des Treffens mit nur acht Leuten wurde auf das Pflanzenlotto mit den 400 Los-Chips verzichtet und die rund 20 Beutel mit Wasserpflanzen wie Echinodorus „Digital Art“ oder Ludwigia „Rubin“ wechselten durch Spendenabgabe von 1 € pro Beutel an die Arbeitskreis-Kasse den Besitzer. Vielen Dank an Jörg Corell, der Wasserpflanzen-Spenden von Jochen Degrell aus Baden-Württemberg dabei hatte, sowie natürlich Hans-Jochen Frank!
Stephan Mitschik
22. Juli 2023
Vortrag: Pflanzenpflege – Dieter Untergasser
Nach den üblichen einleitenden Worten unseres Chefs Jörg Corell schauten wir uns gemeinsam den geplanten Vortrag als Video an. Dieter konnte leider nicht nach München kommen und war so freundlich, seinen Vortrag vorab als Video aufzuzeichnen. Darin sprach er viele verschiedene Themen rund um die Pflanzenpflege an (Dünger, Licht, Boden, etc.) und legte einen Schwerpunkt auf die sekundären (allelopathischen) Pflanzenstoffe, die u.a. auch Einfluss auf die Bakterien-“Last“ im Aquarienwasser haben.
Vielen Dank Dieter für deinen tollen Vortrag!
Pflanzenlotto
Nach einer kurzen Pause, in der wir einige Themen des Vortrags besprachen, starteten wir natürlich mit dem Pflanzenlotto, denn die fast 50! „Tüten“ u.a. aus Landshut, Dachau, Zorneding und Rosenheim warteten auf neue Besitzer. Zur Abwechslung streute Jörg auch noch ein paar Sachspenden verschiedener Händler bzw. Hersteller, insbesondere des Sponsors des Vortrages, der Firma sera. Wir bedanken uns bei allen, die jedes Mal unser Lotto ermöglichen und wünschen viel Spaß bei der Pflege der neuen Pflanzen.
Nächstes Treffen
28.10.23: Peter Krause – Das Pflanzenaquarium
22.04.23 Schwarzwasser
Trotz besten Wetters ließen sich zehn interessierte Aquarianer nicht abhalten, das zweite Treffen der Regionalgruppe in Dachau zu besuchen. Und sie wurden nicht enttäuscht: Mario Hamann, der den Teilnehmern schon durch den Vortrag über seine Gartenaquaristik bekannt war, erläuterte zum Thema Schwarzwasser in der Aquaristik die unterschiedlichsten Aspekte in Theorie und Praxis.
Der Einsatz von Huminstoffen bringt viele Vorteile bei der Pflege und Zucht im Aquarium. Sie reduzieren schädliche Keime, stärken das Immunsystem der Aquarienbewohner und unterstützen die Nährstoffaufnahme der Aquarienpflanzen.
Selber Sammeln!
Dieser Effekt wurde zuerst durch den Einsatz von Seemandelbaumblättern erzielt. Diese durch einheimische Laubblätter zu ersetzen ist ein lohnendes Ziel. Die Blätter dienen auch als Dekoration, Futter für diverse Garnelenarten und Grundlage für einen Bakterienrasen, der dem Nachwuchs von Fischen und Garnelen als Erstlingsfutter dient. Als hierfür geeignet haben sich die Blätter von Ahorn, Eiche, Rotbuche und Walnuss erwiesen. Die Unterschiede im Einsatz der einzelnen Arten (z.B. Haltbarkeit und Färbung) und Besonderheiten bei der Sammlung (wann und wo) wurden durch den Referenten ausführlich dargestellt. Je nach Art sind selbst gesammelte Blätter zwei bis sechs Jahre haltbar. Vor der Lagerung müssen diese jedoch sauber getrocknet werden, um insbesondere schädlichem Schimmel vorzubeugen. Grundsätzlich sollten die Blätter vor dem Einsatz im Aquarium 3-4 Tage in einem Kübel gewässert werden, damit diese nicht aufschwimmen.
Vorher wässern
Der Einsatz von Erlenzapfen bringt ähnliche Effekte. Die Unterschiede liegen in einem stärkeren Färbungseffekt und den beinhalteten Gerbstoffen. Insbesondere bei im Herbst frisch geernteten Zapfen gilt es vorsichtig zu dosieren. Auch sie sind getrocknet recht lange haltbar.
Die Inhaltsstoffe von Bambus sind nicht so hoch dosiert. Bei dessen Einsatz spielen eher dekorative Effekte eine Rolle. Bambus sollte vor dem Einsatz 2-3 Wochen eingeweicht werden. Hier ist je nach Herkunft (Kultur) Vorsicht vor einem möglichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (z.B. Kupfer) geboten.
Konzentriertes Schwarzwasser
Neben dem direkten Einsatz im Aquarium kann aus diesen Naturmaterialien auch ein „konzentriertes Schwarzwasser“ hergestellt werden, das dann (vorsichtig dosiert) in das Aquarium eingebracht werden kann. Hierzu werden insbesondere Blätter in einer Regentonne mit Regenwasser im Garten angesetzt. Das in die Tonne scheinende Sonnenlicht kann den Effekt noch verstärken. Je nach Art der verwendeten Blätter entsteht bereits nach vier Tagen bis zwei Wochen ein anwendbares Konzentrat, das als Vorrat für die spätere Dosierung in das Aquarium dient.
Abgerundet wurde der Vortrag durch Fotos von echtem Schwarzwasser vom Rio Negro (auch Unterwasser-Aufnahmen mit Salmlern), die bei Marios Brasilienreise aufgenommen wurden.
Pflanzenlotto
Bei der anschließenden Tombola fanden ca. 40 Tüten mit Wasserpflanzen sowie diverses aquaristisches Zubehör neue Eigentümer. Hauptpreis war ein nagelneuer JBL-Außenfilter.
Text: Hans-Jochen Frank, Bilder: Jörg Corell
28. Januar 2023
Der Regionalgruppe ins Aquarium geschaut
Begrüßung
Die Regionalgruppe Bayern Süd des Arbeitskreises Wasserpflanzen hatte bei ihrem Treffen am 28. Januar 2023 gleich mehrere Premieren: Zum Einen stand gleich zu Beginn nach der Begrüßung des kommissarischen Leiters Jörg Corell die Frage im Raum, ob sich ein Freiwilliger findet, der die Leitung der Regionalgruppe übernehmen mag. Nach dem Rückzug des bisherigen RG-Leiters Walter Mißbichler hatte sich Jörg Corell zur vorübergehenden Leitung bereiterklärt, wurde nun aber offiziell als neuer Chef durch eine informelle Abstimmung bestätigt.
Die fünfzehn Anwesenden an diesem Samstagmittag hatten sich zudem erstmals in der neuen Versammlungsstätte, dem Gasthof „Drei Rosen“ in Dachau, eingefunden, nachdem der traditionelle Treffpunkt in der „Amperlust“ in Esting nicht mehr zur Verfügung stand.
Für die Präsentation der Bilder und Videos von sieben Wasserpflanzenfreunden kam schließlich die neue Leinwand zum Einsatz, da die bisherige doch schon ziemlich in die Jahre gekommen war.
Präsentation der Aquarien
Zunächst stellte Thorsten Stache sein 2014 eingerichtetes 300-Liter-Aquarium vor, dass er gebraucht in Nürnberg gekauft hatte. Mit seinen Maßen von 1m x 50cm x 60 cm fungiert es in seinem Wohnzimmer als Raumteiler. Eine Profilux-Beleuchtung, die computergesteuert funktioniert, simuliert alle Tageszeiten inklusive Mondlicht. Auf ähnliche Weise wird sowohl der pH-Werts als auch die CO2-Abschaltung gesteuert.
Eine Besonderheit seines Aquariums stellt die 12 cm hohe Quarzit-Terrasse dar, die er im leeren Aquarium befestigte, bevor er es mit schwarzem Basaltsplit befüllte. Die Bodengrundheizung (in Schleifen verlegtes Kabel) stellte sich im Nachhinein allerdings als Problem beim Umsetzen von tief wurzelnden Pflanzen heraus, da man immer Gefahr lief, mit der Pflanze auch das Kabel herauszuziehen. Gedüngt wird das Pflanzenaquarium mit einem selbstgemixten Spurenelemente- und NPK-Dünger.
Der Pflanzenbesatz wechselt ständig, da Thorsten natürlich immer bei unserem Pflanzenlotto mitmacht und die gewonnen „Schützlinge“ irgendwo unterbringen muss. Aktuell sind es Pflanzen der Gattungen Rotala (macranda und rotundifolia), Alternanthera, Heteranthera, Aponogeton (crispus, undulatus), Helanthium, Schismatoglottis und prächtige Solitärpflanzen wie die Nymphea (lotus ‚rot‘). Heimlicher Liebling ist Barclaya longifolia (spec. ‚Kambodscha‘), die immer wieder Blüten an die Wasseroberfläche schiebt.
Als nächstes wurde den Besuchern ein mehrere Meter langes Bachbecken vorgestellt, das Albert Schmid aus Landshut mit Osmosewasser betreibt und das als Bodengrund Sand aus dem Bayerischen Wald hat. Ohne Dünger wachsen dort Javamoos, verschiedene Cryptocorynen, Simse und Heteranthera. Bei einer Wasser-Gesamthärte von 2 kommt es hier zu gigantischem Pflanzenwuchs, der regelmäßig im Zaum gehalten werden muss.
Hans-Jochen Frank ist der dritte Referent dieses abwechslungsreichen Samstagmittags, der uns durch die komplette Neueinrichtung seines Aquariums letztes Jahr mitnimmt. Das Meterbecken mit einer Höhe und Breite von 50 Zentimetern ist mit einem Zajac-Bodenfluter über festgeklemmte Heizkabel versehen, die LED-Lichtsteuerung sorgt für natürliches Tageslicht. Den Filterauslauf des externen Filters hat Jochen mit einem Schwamm versehen, damit grobe Partikel gleich im Schwamm hängenbleiben. Dieser hält dann allerdings nur einen Monat, bevor er erneuert werden muss. Er zeigte uns in seiner Präsentation auch Tricks bei der Planung der Bepflanzung. Um das Muster vorzuzeichnen, wie er die Pflanzen anordnen will, hat er in den nur feuchten Kies Zahnstocher gesteckt. Zur Begrünung der Hinterwand mit Javamoos nutzte Jochen ein Gitter mit Saugnäpfen, auf das er das Moos mithilfe eines Haarnetzes fixiert. Er konnte beobachten, dass seine Kaiser-Tetra das Moos zur Revierbildung nutzten, ein guter Nebeneffekt. Auch bei seinen Wasserpflanzen hatte Frank Kurioses zu berichten: Nymphaea glomeratum beispielsweise blühte nur im Dunkeln, und selbst das nur kurz – ein Urlaub zu dieser Zeit wäre wirklich eine Schande gewesen! Die 5cm große weiße Blüte ist es aber wert, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Zudem fiel Jochen auf, dass N. glomeratum auf die Bildung von Schwimmblättern an der Oberfläche verzichtet hatte.
Tolle Effekte lassen sich auch durch die Gruppierung von verschiedenfarbigen Blättern erzielen: Cryptocoryne wendtii tropica braun und Cryptocoryne huderoi mit ihren grünen Blättern sind schön anzuschauen. Das trifft auch für Nymphaea micrantha zu, die dreifarbige Blätter (braun-grün-rot) besitzt. Der Referent konnte allerdings auch von Problemen mit manchen Pflanzen bezüglich des Besatzes berichten. Seinen Micrantheum- und Glossostigma-Pflanzen wurden den Amano-Garnelen die Blätter abgezupft, und zerfetzte Stängel übriggelassen.
Stefan Rohland zeigte uns seine zwei Wohnzimmer-Aquarien, in denen er neben Rotala rotundifolia und Wassernabel verschiedene Anubias-Arten hält.
Auch Regionalgruppenleiter Jörg Corell stellte kurz sein 60er- Becken vor, das er mit Osmosewasser betreibt und mit Dennerle-Salzen auf 340 bis 350 µS aufsalzt.
Als krönenden Abschluss zeigte uns ein Wasserpflanzen-Freund noch sein Wohnzimmer-Palludarium, dessen Daten schon beeindruckend sind: auf 4 Metern Länge sind über sieben Zentner Granit tropische Pflanzen verteilt, diverse Amphibien, wie Pfeilgiftfrösche erfreuen sich an der Vielfalt an Moosen und Tillandsien. Eine 16-düsige Sprühanlage sorgt für die nötige Feuchtigkeit. Wurde die nötige Wärme früher durch die Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren gewährleistet, geben die heutigen LEDs nur noch einen Bruchteil davon ab.
Auch bei dieser Anlage gab es wiederum ein kurioses Detail zu beobachten: das unterschiedlich feingliedrige Moos wurde nur über andere Pflanzen eigeschleppt, die Lavasteine beispielsweise waren anfangs ohne Moos – jetzt treibt dort Javamoos! Ohne Moos nix los – an diesem Spruch ist wirklich was dran, denn die Moose werden umso feiner, je weniger Licht sie bekommen.
Ein 25 cm hohes 500-Liter-Aquarium rundet die Anlage nach unten hin ab.
Pflanzenlotto
Nach diesen wirklich interessanten und informativen Berichten ging es nach einer kurzen Verschnaufpause mit dem allseits beliebten und schon legendären Pflanzenlotto weiter. Mehrere Dutzend Preise, darunter einige Beutel mit Wasserpflanzen, aber auch anderes Nützliches wie CDs mit Anubias-Ausgaben, Caridina-Zeitschriften, Dünger, Wasseraufbereiter, Süßes und vieles mehr lagen bereit, um in einem abwechslungsreichen und mitunter lustigen Lotto gegen die insgesamt 400 Lose den Besitzer zu wechseln.
Vielen Dank an alle Anwesenden und Referenten für diesen gelungenen Nachmittag!