Nymphoides ezannoi
Text : Josef Bogner
 Fotos : Bertram Wallach
Nymphoides ezannoi (oder Ezannos Seekanne) stammt aus Afrika, wo sie in Mali, im Tschad, Sudan, Niger und Senegal verbreitet ist. Diese Art ist erst 1967 beschrieben und um das Jahr 1988 in Europa eingeführt worden. Bei ausgewachsenen Pflanzen bilden sich nur noch Schwimmblätter, die an langen Trieben stehen; nur im Jugendstadium wachsen zarte hellgrüne Unterwasserblätter.
Die Blattspreiten sind ei- bis kreisförmig, ganzrandig, oberseits olivgrün und unterseits grün bis weinrot, an der Basis tief eingeschnitten; sie erreichen einen Durchmesser von 5 – 10 cm. Die weißen Blüten erheben sich über die Wasseroberfläche und haben eine Größe von 1 – 2 cm, die Kronblätter sind am Rande nur wenig gefranst und am Grunde zottig behaart. N. ezannoi kann besonders empfohlen werden, da sie leicht und schnell wächst, ferner sich durch eine große Blühwilligkeit auszeichnet.
Die Pflanzen müssen im Bodengrund eingesetzt werden und treiben dann schnell ihre Schwimmblätter. Eine gute Beleuchtung ist zu empfehlen. N. ezannoi wächst sowohl im weichen als auch im harten Wasser gut; die Temperatur soll über 20°C betragen, am besten 24 – 28°C. Da es sich um eine Schwimmblattpflanze handelt, eignet sie sich vor allem für ein offenes Aquarium, dann kommen auch die zahlreichen schönen weißen Blüten voll zur Geltung.
Hydrocotyle leucocephala (Brasilianischer Wassernabel)
Text und Fotos: Jörg Corell
Die nicht nur aus Brasilien, sondern aus dem Gebiet zwischen Südmexiko bis Nordargentinien stammende Hydrocotyle leucocephala gehört zur Familie der Apiaceae, also der Doldengewächse. Diese Pflanzenfamilie umfasst ca. 3000 Arten aus 300 Gattungen, die weltweit verbreitet sind. In diese Familie gehören auch so bekannte Pflanzen wie Petersilie Petroselinum, Bärwurz Meum oder auch die Möhre Daucus.
Der Brasilianische Wassernabel, der ja auch emers gut gedeiht, besiedelt in seinen Heimatbiotopen mäßig feuchte, aber auch nasse Standorte. Dazu gehören Sumpfgebiete, Seen, langsam fließende Flüsse und auch Überschwemmungsgebiete. Gefunden wurde dabei schon in Höhen bis 1700m.
Wie schon erwähnt, ist die Pflanze amphibisch. In der  submersen Kultur wächst sie dabei aufrecht bis sie an der Wasseroberfläche  flutet. Dabei bilden die Sprossen an allen Knoten Wurzeln aus. Die Blätter sind  wechselständig und werden ca. 2-5 cm groß. Am Grund werden an den Knoten noch  kleine ca. 5mm Nebenblätter ausgebildet. Die Blätter sind von der Grundform rund, haben aber  einen tiefen Einschnitt zu Blattmitte hin (Nabel). Die Blattränder sind  unregelmäßig gekerbt. 
Flutend bzw. emers werden ziemlich oft Blüten ausgebildet. Diese kleine 15- 30blütigen Dolden sitzen an einem bis zu 12 cm langen behaarten Blütenstängel. Die weißen Einzelblüten sind dabei nur ca. 1-2 mm groß, sind 5zählig mit 2 Fruchtblättern, wobei die Frucht ca. 1×1,5mm groß wird. Von dieser Blüte hat der Wassernabel auch seinen Namen: leucocephala = weißköpfig.
Der Brasilianische Wassernabel ist für die Kultur im Aquarium hervorragend geeignet, da er sehr anspruchslos ist und mit fast jedem Wasser zurechtkommt. Nicht besonders anspruchsvoll ist er auch bei den Lichtverhältnissen, denen er sich gut anpassen kann, wichtiger ist aber eine gute Nährstoffversorgung mit Stickstoff und einem Eisendünger. Auch eine zusätzliche CO2-Düngung lässt ihn schnell und üppig wachsen. Ohne genügend CO2 und Nährstoffe kümmert er.
Im Aquarium wird er oft als Stängelpflanze in den Boden gepflanzt, von wo die Sprossen dann aber schnell an die Wasseroberfläche wachsen. Dort flutend wächst er noch stärker weiter und verzeigt sich sehr stark. Dadurch kann er recht schnell einen dichten Schwimmpflanzenteppich bilden. Mit Hilfe dieser Verzweigungen lässt sich die Pflanze auch gut vermehren.
Die Kultur ist aber auch emers möglich, weswegen sich der Brasilianische Wassernabel auch gut für Paludarien eignet.
In der Literatur finden sich sogar Hinweise, dass sich Hydrocotyle leucocephala als hängende Zimmerpflanze pflegen lässt.
Echinodorus floridanus
Gibt es einen neuen Echinodorus?
Fotos von Josef Bogner & C.-D. Junge
 Text: C.-D. Junge
 
Als ich im Januar 2000 zu meinem Geburtstag das neue Buch „Echinodorus,  Die beliebtesten Aquarienpflanzen“,   geschrieben von Christel Kasselmann, bekam, fiel mir gleich auf, dass  es in Florida einen neuen Echinodorus geben soll. Auf  Seite 135 steht  ein kurzer Beitrag über diese Pflanze. Es soll sich dabei um Echinodorus  floridanus handeln, der 1997 von James R. Burkhalter entdeckt und von  Robert R. Haynes und J. Burkhalter beschrieben wurde. Im Januar 2002  hielt Dirk Wanke, ein Echinodorus-Freund aus Köln einen Vortrag bei den  Wasserpflanzenfreunden in Stuttgart. Sein Thema waren Echinodorus-Arten,  unter anderem sprach  er auch über diesen Echinodorus floridanus. Nach  dem Vortrag kamen wir ins Gespräch, dass ich im November 2002 nach USA  fliegen werde und ich würde mir gern einmal den Standort anschauen. Er  sicherte mir genaue GPS- Angaben über den Fundort zu, die ich auch bald  bekam. Nun habe ich daheim auf meinen PC einen Routenplaner aus den USA  und so war es nicht schwer, den Standort zu finden. Mittlerweile konnte  ich diese  Koordinaten auch im Internet finden; sie sind damit allen  zugänglich: http://www.plantatlas.usf.edu/ Das ist die Adresse, wo man nachschauen kann.  Unter Alismataceae  steht dann dieser Echinodorus mit den entsprechenden Fundortangaben.
Der Fundort
Der Fundort liegt im äußersten Westen von Florida, fast an der Grenze  zu Alabama, genauer gesagt an der Perdido Bay. Dem Lilian Highway folgt man, wenn man vom Süden her kommt bis zur Mitte, versucht dort zu  parken und geht dann in das dichte Gehölz. Der Weg ist nicht einfach, es  ist dort sehr sumpfig, es kann schon manchmal sein, dass im Morast die  Schuhe stecken bleiben. Auch sollte man ein wenig vorsichtig sein, es  könnte dort Krokodile geben. Auch gibt es in Florida viele giftige  Schlangen. Hat man erst einmal das vordere Buschwerk überwunden, geht es  etwas besser in den Sumpf hinein, aber man sollte die Augen offen  halten und genau schauen, wo man seinen Fuß hinsetzt. Es gibt dort in  Bodennähe sehr viele Schlingpflanzen, die einem das Gleichgewicht nehmen  können.
Die Pflanze im Sumpf
Wenn man in den Sumpf hineingeht, sieht man schon bald die ersten Echinodoren. Sie stehen dort in kleinen Gruppen 5 – 10 m auseinander. In dem Sumpf befinden sich hohe Bäume, die den Echinodoren viel Schatten bieten. Sie sind dort vor starkem Sonnenlicht gut geschützt. Die Wuchshöhe der Echinodoren beträgt an diesem Ort 100 – 120cm. Die Blätter sahen noch alle gut aus, keines war dem Absterben nahe. Was uns an diesem Standort, 400 – 500 Meter von der Straße entfernt, noch besonders auffiel, war die Tatsache, dass sich keine Blütenstiele bei den Echinodoren befanden. Sie waren nicht ins Wasser abgeknickt, noch haben wir sie anderswo bemerkt. Dieser Echinodorus floridanus könnte durchaus winterbeständig sein, da der Standort ja im äußersten Nordwesten von Florida liegt und die Temperaturen dort in den Monaten Dezember bis Februar manchmal auch nachts die 0° Celsiusgrenze erreichen. Wir hatten es schon im November sehr kalt gehabt, so um die 8 -10° C. Es wurde aber tagsüber wieder wärmer, bis 25°C.An diesem Standort konnten wir ungefähr zehn Gruppen ausmachen. Sie waren aber nicht alle zugänglich, weil sie im sumpfigen Wasser standen. Wir können uns gut vorstellen, dass im Frühjahr und Sommer der Wasserstand dort höher ist als zu unserer Reisezeit im November. Man kommt dann nicht so einfach an diese Stellen heran. Wir haben uns auch einmal den Bodengrund angeschaut. Die Echinodoren- Rhizome stehen dort in einem modrigen und stark faulig sowie übel riechenden, sandigen Schlammgemisch.
An der Straße
Als wir aus dem fast undurchdringlichen Dickicht heraus waren, fanden wir wenig später auch eine Kolonie direkt am Straßenrand. Echinodorus floridanus stand dort in einer Größe von 1,50 – 1,60 cm. Die Hauptwachstumszeit schien vorbei zu sein. Viele Blätter waren schon am Verwelken oder wie man so schön sagt „am Eingehen“. Auch hier war der Bodengrund schlammig-sandig, jedoch befand sich auch feuchte Erde am Rand dieses flachen Grabens.
Die Blätter
Die Blattspreiten sind oval bis lanzettförmig, haben in der  Jungendphase eine  mit bräunlichen Punkten versetzte Blattfläche, die  sich aber im Endstadium ihres Wachstum verlieren. Die Blattspreite ist  10 – 12 cm breit und 19 – 21 cm lang, wenn die Blätter ganz ausgebildet  sind. Sie zeigen auch manchmal unterschiedliche Blattspitzen (einmal  etwas rundlich oder einmal mit einer Spitze). Das Nervenmuster ist an  den Blättern recht gut zu erkennen.
Die Blütenstiele und Blüten
 
Die Blütenstiele, die wir an dem Fundort vorfanden, waren leider  schon am Vertrocknen. Aber soweit wir erkennen konnten, gab es an dem  Blütenstängel keine adventiven Ableger. Da  im Botanischen Garten in  München auch Pflanzen von dem Fundort gepflegt werden, konnte ich in  diesem Sommer auch die Blüten einmal sehen. Es gibt dort drei Pflanzen  von diesem Echinodorus. Eine steht noch im Gewächshaus und zwei im  Freiland ohne Publikumsverkehr. Jede der zwei Echinodoren, die in einem  Frühbeetkasten stehen, hat einen Blütenstand getrieben. Die eine Pflanze  hatte einen nicht verzweigten Blütenstand,so wie ich ihn in Florida  gesehen habe. Die andere Pflanze hat einen Blütenstand mit drei  Verzweigungen. Die Blüten haben einen Durchmesser von 3,5-4,5 cm, sind  mit drei Kronblättern und drei Kelchblättern versehen und besitzen   24-28 Staubgefäße. Die Anzahl der Staubgefäße kann jedoch von Blüte zu  Blüte variieren. Echinodorus floridanus gehört mit Bestimmtheit zu den  Arten, die um zum Blühen zu kommen, kühle Nachttemperaturen und  unbedingt einen Langtag, das heißt mehr als 12 Stunden Tageslicht,  benötigen und auch um Blütenstände bilden zu können. Diese Voraussetzung  findet er natürlich nur in den Frühjahrs- und Sommermonaten. Ab Mitte  Oktober wird es im nördlichen Florida schon sehr früh dunkel, um 16.45  Uhr fängt es an zu dämmern und um 17:00 Uhr ist es schon finster.  Morgens um 6:00 Uhr wird es schon hell, aber auf die Sonne muß man noch  bis 7 oder 8 Uhr warten. Von Dezember bis Mitte Februar sind die Tage  noch kürzer.
Die Fruchtstände
 
Der Echinodorus floridanus, der im Botanischen Garten steht, hat  jetzt auch schon Fruchtstände. Diese sehen igelig aus  und sind noch  grün. Es dauert einige Zeit bis sie sich in einen Braunton färben und  dann als Früchte (Nüsschen) verfügbar sind. Wir werden dann versuchen,  aus den Früchten neue Pflanzen heranzuziehen. Frau Christel Kasselmann  konnte  aus mitgebrachten Früchten, so wie sie mir berichtete,  zahlreiche Jungpflanzen groß ziehen. Auch dem AK-Freund Rindle aus  Schwabmünchen ist dieses gelungen.
Zum Schluss
Ich werde bestimmt noch einmal diesen Standort besuchen, wenn er noch bis dahin existieren sollte, um dort einen Wasser- und Bodentest vorzunehmen. Dieses Biotop liegt in einem Wohngebiet, das man schnell trocken gelegt und bebaut hat. Wir haben es im November leider in Kissimmee bei Orlando erlebt. Der Standort einer himmelblau blühenden Pontederia cordata (Hechtkraut) musste einer Straßenverbreiterung weichen. Echinodorus floridanus ist an diesem Standort bei Pensacola endemisch.
Alternathera Aquatica
Text und Fotos: Bertram Wallach
Während einer Bolivienreise, besuchten wir auch Puerto Quijaro, eine kleine Stadt am Rande des bolivianischen Pantanals, an der Grenze zu Brasilien. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, kamen wir nach einem halbstündigen Fußmarsch durch leicht bewaldetes Gebiet, bei dem immer wieder Kühe unseren Weg kreuzten, ans Wasser.
 Hoch in den Bäumen wuchsen verschiedene Tillandsien, unter anderem  riesengroße Exemplare von T. duratii. Begeistert waren wir von der  Vielfalt der dort vorkommenden Schwimmpflanzen. Insgesamt zählten wir  zwölf Arten. Es handelte sich dabei um zwei Eichhornia-, drei Salvinia-  und zwei Azolla- Arten, sowie um P. fluitans, L. helminthorrhizza,  Pistia, einer sehr schönen Neptunia und einer mir unbekannten Pflanze,  die später von Josef Bogner als Alternanthera aquatica bestimmt wurde.
Während alle Arten in Mengen vorkamen, war von A. aquatica nur ein einziges Exemplar zu finden, das sich aber schon geteilt hatte. Im heimischen Aquarium wuchs und vermehrte sich diese Schwimmpflanze hervorragend. Ansprüche an bestimmte Wasserwerte konnten wir keine feststellen. Auch unter einer Aquarienabdeckung wächst sie sehr gut wenn man ihr, ihrer Größe entsprechend, einen Abstand von 8-10 cm freihält. In der wärmeren Jahreszeit in einem Teich ausgesetzt, entwickeln sich auch die kleinen zierlichen Blüten.
Ludwigia repens x Ludwigia arcuata
Text und Fotos: Bertram Wallach
Zu einer der wohl schönsten Ludwigia-Arten zählt Ludwigia repens x L.  arcuata, wobei es sich um eine in Kultur entstandene Zuchtform handelt,  die fälschlicherweise oft als L glanduloso angeboten wird. L glanduloso  ist im Aquarium nur schwer haltbar und wächst sehr langsam. Ganz im  Gegensatz zu L repens x L. arcuata die in weichem und besonders gut in  hartem Wasser ein hervorragendes Wachstum an den Tag legt. Die  Temperatur sollte 24 – 28°C betragen. Obwohl sie auch bei wenig Licht  ein gutes Wachstum zeigt, sollte diese Pflanze nicht beschattet werden  und die Beleuchtung darf keinesfalls zu schwach ausfallen um eine  kräftige  Rotfärbung der Blätter zu erreichen. Die Vermehrung durch  Stecklinge geht ohne Probleme vonstatten. Interessant ist, daß bei  dieser Kreuzung eine weibliche Pflanze von L. repens mit einer  männlichen Pflanze von L. arcuata gekreuzt wurde. Das gegenteilige  Kreuzungsprodukt ergibt eine andere Pflanze. Sehr schön ist auch die  väterliche Ludwigia arcuata, die mit ihren bronzeroten filigranen  Blättern sofort Aufmerksamkeit erregt. Leider ist diese Pflanze in  hartem Wasser nicht sehr gut haltbar, während sich Ludwigia repens mit  fast jedem Wasser zufrieden gibt aber keine hohen Temperaturen liebt. Eine gut gelungene  Kreuzung, die nur die besten Eigenschaften beider Elternteile in sich  vereint hat.