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Steckbrief

 

Das Sumpfaquarium - oder Bacopa monnieri einmal anders

 

Von Dirk Buran

Fotos : Claus-Dieter Junge

  

An der emersen Pflege von Aquarienpflanzen haben die meisten Aquarianer eigentlich nicht das geringste Interesse.Für mich selbst galt dies ebenso. Zwar las ich immer gerne die exotischen Veröffentlichungen von Cryptocorynen - Spezialisten über die Überwasser - Pflege Ihrer oftmals sehr seltenen und komplizierten Zöglinge, mein eigenes Hauptinteresse galt aber der "normalen" Aquaristik mit kräftig wucherndem "Unterwasser - Grün" und gesundem Fischbestand.Bacopamonnieri1.jpg (50578 Byte)

Ein klein wenig hat sich dies aber im Laufe des zurückliegenden Sommers geändert und vielleicht kann ich auch das eine oder andere Vereinsmitglied mit diesen Zeilen anregen, einmal etwas Neues zu versuchen.

In richtig alten Aquaristikschmökern konnte ich immer wieder über die Pflege sogenannter Sumpfaquarien lesen. Aquarien, oftmals aber auch nur Einmachgläser, oder sonstige Behältnisse, in denen man größtenteils einheimische Wasserpflanzen pflegte. Die Blätter dieser Pflanzen ragten weit über die Wasseroberfläche und den Beckenrand hinaus und alles wirkte auf mich sehr dekorativ. So ziemlich alles, was unsere heimische, wassergebundene Flora hergab, konnte in einem solchen Behältnis vertreten sein. Die Schönheit, und natürlich auch die Simplizität dieser Sumpfaquarien, imponierte mir sehr. Der Versuch, ein solches Becken, zumindest im Kleinstformat, anzulegen, war daher beschlossene Sache. Dass Fische, in der von mir gewählten Miniform (ein Becken mit den Ausmaßen 20 x 10 x 10cm), nicht zu pflegen sind, störte mich nicht weiter.

Das Becken war mit Hilfe von normaler Blumenerde und einem einheimischen  Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) aus der Gartenteich-Abteilung eines Supermarktes schnell eingerichtet. Der Froschlöffel gedieh in dem Becken (Standplatz Balkon) geradezu prächtig und bildete etliche herrliche Blütenstände.

So, nun aber zum Fettblatt, Bacopa monnieri! Eine Aquarienpflanze, die in meinen "richtigen" Aquarien auch hervorragend gedeiht. Bei einem der turnusmäßigen Wasserwechsel fiel hiervon wieder einmal ein ganzer Batzen an und da der nicht in der Versenkung, sprich Toilette, verschwinden sollte, wurden die Stengel zum Froschlöffel hinzu gepflanzt. Das Fettblatt gedieh wunderbar und rankte schon nach kurzer Zeit von allen Seiten des Beckens herunter. Selbst die Blütenbildung im Aquarium selber, zuvor noch nie beobachtet, gehörte hier zur Tagesordnung.

Bacopamonnieri2.jpg (19111 Byte)Dieses kleine Pflanzenbehältnis, besetzt mit Froschlöffel und Fettblatt, bereitete mir den ganzen Sommer, bis in den Herbst hinein, viel Freude. Leider habe ich zur "Blütezeit" keine Fotos hiervon gemacht. Im Augenblick ist es bei mir am Arbeitsplatz deponiert, da die ständig sinkenden Aussentemperaturen am Balkon zunächst dem Froschlöffel sehr zusetzen und langsam aber sicher auch das Ende des Fettblattes bedeutet hätten. Das Fettblatt hat sich wieder gut erholt und dürfte bald auch wieder Blüten tragen. Einige zusätzlich hinzugesetzte Reststücke Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) sind auch schon wieder am Austreiben und dürften neue Ranken bilden.

Ich bin mir sicher, dass ich auf dieser simplen Basis noch so manchen Versuch unternehmen werde, Wasserpflanzen, bzw. Sumpfgewächse (die meisten im Aquarium gehaltenen Pflanzen sind ja in Natura genau dieses), emers zu pflegen. Der Versuch lohnt, bereitet viel Freude und ist einfach durchzuführen, lässt sich doch ein Plätzchen für ein Sumpfaquarium auf jeder Fensterbank leicht finden. 

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Erstellt von Florian Grabsch und Jörg Corell

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